„Wenn Engel reisen, wird sich das Wetter weisen.“ Unter diesem Motto starteten wir am 1. September bei Nieselregen von Pollham in den dreitägigen Musiausflug nach Wien. Kultur, Tradition und Gaudi versprachen die Programmpunkte, welche unser Musiobmann (vulgo Bürgermeister, wie er vom Busfahrer witzigerweise immer genannt wurde) für uns zusammenstellte. Bereits nach den ersten Fahrkilometern öffneten sich die dichten Wolken am Himmel und herrliches Ausflugswetter begleitete uns die drei Tage über.
Erster Halt war das Haubiversum, besser bekannt als „Haubis“ in Petzenkirchen in der Nähe von Wieselburg. Wenn jemand denkt, dass Backen nichts mit Zahlen zu tun hat, der irrt. Denn aus den Zahlen 6, 0, 8 formt man ein leckeres Mohnflesserl. Mit Kochschürzen ausgestattet, durften wir unser eigenes Flesserl formen, backen und anschließend beim gemeinsamen Frühstück genießen. Es wurde dabei auch herzlich über die verschiedensten Ergebnisse gelacht. Bei der sehr kurzweiligen Führung schlüpften wir in die Rolle eines Germteiges. Schwitzen, frieren, sich gehen lassen.
Nach dieser morgendlichen Stärkung fuhren wir mit Edi (unser Buschauffeur) nach Ybbs zum Donaukraftwerk. Wir erfuhren dort alles über die Stromerzeugung. Nach dem kurzen Einblick ging es dann endlich nach Wien. Was gehört bei einem Wienausflug dazu? Natürlich der Besuch eines Heurigens. Voller Vorfreude wurden wir im „Schreiberhaus“ von den Wirtsleuten empfangen. Überrascht waren wir von der strengen Sitzplatzaufteilung in Gruppe „Stelze“ und Gruppe „Gemüseauflauf“. Im Nachhinein hat die Gruppe Gemüseauflauf verstanden, warum sie nicht bei den Stelzenessern sitzen durften, womöglich wären die Fleischesser nicht satt geworden.
Den Samstag verbrachten wir zur Gänze in der Bundeshauptstadt. Bei der Führung im neurenovierten Parlament erhielten wir einen Einblick in den Ort, an dem unsere Gesetze beschlossen werden. Beeindruckend und spannend war der Rundgang durch das Gebäude. Am Nachmittag stand ein 5D-Kino am Programm, doch unsere Vorstellung von so einem Kinobesuch war ganz anders, als sich die Realität zeigte. Im Gebäude angekommen ging es weit in den Keller hinunter, wo dann im 5D-Kino mit den verschiedensten Brillen, Animatronic-Wachsfiguren, diversen multimedialen Shows sowie außergewöhnlichen Sound- und Lichteffekten die Historie Wiens auf einzigartige Weise spür- und erlebbar wurde. Wieder im Tageslicht angekommen, konnten wir die freie Zeit nutzten, um Wien zu erkunden, ehe es in den Prater ging.
Am Sonntagvormittag kehrten wir Wien den Rücken und besuchten das Volksfest in Krems. Was braucht eine Musi um Spaß zu haben? Ein Festzelt, eine gute Musik mit schöner Frühschoppenliteratur und schon sind alle bester Laune. Nach ein paar gemütlichen Stunden brachte uns Edi wieder gesund nach Pollham zurück.
Das Fazit zum Ausflug: Kultur, Tradition und Gaudi wurden zu hundert Prozent erfüllt.